Distanzrekord 21km / erster Halbmarathon
Nun denn. Nach einer Vorbereitungszeit von knapp 2 Jahren (Unterbruch Winter-Frühling 2017 und Frühjahr 2018), war ich also bereit für einen weiteren Meilenstein in meinem Runner-Werdegang.
Schon bald im Jahr 2018 war mir klar, dass es dieses Jahr wohl klappen könnte mit einem #Halbmarathon. Es wurde der 44. Hallwilerseelauf dafür gewählt. Jedoch war ich mir nie ganz sicher ob ich es wirklich machen sollte.
Gegen Ende September kam die Online-Anmeldefrist immer näher und dann habe ich es einfach getan, die Anmeldung wurde gemacht und ab da gab es kein Zurück mehr. Ich sollte also den Hallwilerseelauf mit 21km absolvieren, komme was da wolle!
Für die Vorbereitung darauf gab es nichts anderes zu tun, als zu laufen laufen laufen laufen und nochmals laufen. Dies tat ich dann auch mit der Kadenz einer Nähmaschine. Einen Lauf über mehr als 14km gab es jedoch nicht mehr. Also war ich mir nicht ganz sicher ob ich es überhaupt schaffen würde. Mit einem Distanzrekord von 16km fehlten mir noch 5km bis zur Halbmarathondistanz, was eigentlich ziemlich viel ist, da wohl gerade diese 5km die anstrengendsten werden würden.
So kam es denn auch. Nach einer Pause (Urlaub auf Fuerteventura) lief ich in der Woche vor dem Wettkampf noch einmal eine 10km Distanz. Dabei hatte ich allerdings Rückenschmerzen, was mich für den Halbmarathon wieder skeptisch werden lies. Sollte es doch nicht klappen? Sollte ich mich übernommen haben? Sollte ich nochmals ein Jahr warten?
Nein, ich war angemeldet und auch Top motiviert die 21km hinter mich zu bringen.
Am 13. Oktober 2018 war es also soweit.
Aufstehen um 06:25. Sportkleider anziehen. Alles packen. Startnummer und Gutscheine. Wasser auch dabei. Alles in einem kleinen Täschchen zum umbinden. Es konnte also losgehen.
Um 07:00 war ich an der Tramhaltestelle und wartete auf mein Taxi zum Bahnhof um die Reise nach Beinwil am See (Startort Hallwilerseelauf) anzutreten.
Lasset das Abenteuer beginnen! #Joggen #HallwilerseeLauf #staubwolke #Joggen2018 #BeinwilamSee2018 pic.twitter.com/MKcQut3mBB
— Jens Farronato (@EgonvD) 13. Oktober 2018
Gegen kurz vor 09:00 kam ich am Zielbahnhof an und machte mich auf den Weg zum Schulhaus um die Gegend zu erkunden, den Gutschein für die Schweissbänder einzulösen und zu erfahren wo ich später einen Rucksack kaufen und das Necessaire beziehen könnte.
Nach den letzten Vorbereitungen in der Umkleidekabine (ein riesiges Zelt mit Bänken) machte ich mich auf den Weg ins Start/Ziel – Gelände beim Gartenbad in Beinwil. Als Ortsunkundiger war es schon eine kleine Herausforderung den Weg zu finden und gegen 09:30 Uhr wurde ich zudem langsam nervös. Der Weg zum Start und Ziel war zwar gut beschriftet, dafür war der effektive Startpunkt umso schlechter gekennzeichnet oder sichtbar. Nach kurzer Suche konnte ich jedoch den Startpunkt finden. Eigentlich nicht zu übersehen ;). Nun schaltete ich meine GPS Uhr ein. Etwas zu spät, denn es dauerte nun eine ganze Weile bis der GPS-Fix endlich da war. Dann ging es los. Ab auf die ersten 10km.
Start. Ca 09:50 Uhr
Was mir von Anfang an klar war: Langsam loslegen, möglichst zurückhalten. Ich würde noch viel Kraft und Energie auf den letzten Kilometern benötigen. Es lief relativ gut. Der erste Kilometer wohl etwas zu schnell doch dann konnte ich mich bei ca. 5:45 – 6:00 Minuten pro Kilometer einpendeln und hab dies auch bis zum 14. Kilometer gut durchgehalten. Aber dann… Nach dem durchlaufenen Schloss fing es langsam an in den Beinen zu Schmerzen. Ich wurde langsamer, bin danach fast richtig eingebrochen und habe mich noch zum Verpflegungsposten durchgekämpft. Man muss es wirklich kämpfen nennen, denn Spass war es da nicht mehr wirklich. Und trotzdem hatte ich nach dem Schloss noch 7km vor mir. Erst ging es noch, aber ab Kilometer 16 wurde richtig schwierig. Der letzte Verpflegungsposten wurde mit offenen Armen empfangen und hat mir nochmals die Kraft gegeben die letzten 3 Kilometer auch noch durch zu stehen.
Als dann das Schild mit der 500 Meter Marke kam und man den Speaker schon ziemlich gut hören konnte war ich zwar erleichtert, empfand diese 500 Meter aber unter Schmerzen als so lange wie nie zuvor. Meinen Namen vom Speaker zu hören war Balsam auf meine Seele und hat mich nochmals etwas ins Ziel gepeitscht. Obwohl, von peitschen kann nicht die Rede sein. 😉
Ziel ca. 12:04 Uhr
Im Ziel angekommen war ich erstmal sehr froh es überhaupt geschafft zu haben. Tatsächlich 21.1 km gejoggt. YES. Geschafft!!! Ehrlich? Erst konnte ich es noch nicht richtig glauben. Habe die vielen Menschen im Zielbereich nicht war genommen und schwankte erstmal zum beliebten Rivella Stand um mir eins/zwei/drei/vier Becher davon zu genehmigen. Dann setzte ich mich ins Gras und musste das Ganze erst einmal verarbeiten und meine Beine ruhen lassen, damit ich wieder sicher nach Hause kam.. Danach gabs nochmals ein Rivella und einen Bouillon.
Nun, nachdem ich wieder einigermassen laufen konnte, ging ich meinen Shaker abholen und machte mich auf den Weg zum Schulhaus um einen Hallwilerseelauf-Rucksack zu kaufen und mein Necessaire abzuholen. Es hatte viel mehr Menschen unterwegs. Das kleine Beinwil war richtig voll mit Läuferinnen und Läufern. Oben auf dem Schulgelände gabs dann ein Rivella und einen Hotdog, das musste vorerst ausreichen, denn ich wollte mich alsbald wieder auf den Heimweg machen. Am Bahnhof angekommen wartete ich brav auf meine nächste Verbindung. Unterwegs traf ich dann noch eine Kollegin vom Arbeitsplatz und es wurde noch ein nettes Gespräch geführt bis Basel.
Ich war so froh, als ich endlich ankam und bis zum Besuch bei den Schwiegereltern die Beine noch etwas hochlegen konnte. 😉
Meilenstein erreicht! Erster Halbmarathon. Nicht ganz die Erwartungen erfüllt. Aber hey, ich bin ins Ziel gekommen.. 🙂 #Wayto21 #Joggen #Training #Joggen2018 #Hallwilerseelauf #Staubwolke pic.twitter.com/tPyvVUzQAC
— Jens Farronato (@EgonvD) 13. Oktober 2018
Regeneration.
Die kommenden Tage wurden der Regeneration mit Perskindol gewidmet. Die Schmerzen am Abend und dem nächsten Tag liessen sich gut überstehen, da ich wusste was die Meine geleistet hatten. Jedoch, was ist das beste? Was sollte man tun. Also ging das Training gleich in der darauf folgenden Woche wieder weiter. Nach dem Motto: Kurz inne halten und weiter. Ich hatte keine Schmerzen mehr, also warum nicht.
Soo, hab mal angefangen die Homebase mit Intervallen zu laufen um etwas an meiner Geschwindigkeit zu arbeiten. Mal sehen wo mich das bis zum Stadlauf hin führt. #Training #Joggen2018 #staubwolke pic.twitter.com/2mYl7FuoQq
— Jens Farronato (@EgonvD) 16. Oktober 2018
Puh, das war es also. Ich habe einen neuen Distanzrekord aufgestellt, der wohl so bald nicht geschlagen werden kann..
Hier teile ich nun noch ein paar Fotos mit euch.